„Seit Monaten wird auf den Termin zum zweiten Verschub des Teilbauwerkes auf der Südseite hingearbeitet, damit der nächste Teil über die Kanalstraße und Neckarkanal bis zum Pfeiler auf der kleinen Kanalinsel in Richtung Westen verschoben werden kann“, erklärt Oberbauleiter Sebastian Wollnik. Er ist für die Bauarbeitsgemeinschaft (BauArge) von JOHANN BUNTE und HOCHTIEF für die Neckartalbrücke mit verantwortlich – bei ihm laufen aktuell die Fäden für das Großbauvorhaben zusammen.
Das sind immerhin einige Tausend Tonnen Stahl, die mit riesigen Hydraulikstempeln, so genannten Litzenhebern, bewegt werden. Und gleichzeitig ist es mit rund 187 Metern der längste Taktverschub für die neue Autobahnbrücke. Von Montagabend, 06. Juli bis Mittwoch, 08. Juli sollen die 187 Meter aus dem Taktkeller bewegt sein, also dort, wo die Einzelteile zusammengefügt wurden. Im Minutentakt wird die Brücke an 72 daumendicken Stahlseilen gezogen, bis sie auf dem Pfeiler auf der Kanalinsel aufliegt.
Nach dem zweiten Verschub gehen die Arbeiten an der Brücke sofort weiter. Dann werden die nächsten Stahlelemente für die nachfolgenden Taktverschübe zusammengeschweißt, bis die Neckarbrücke in ihrer Endlage mit einer Gesamtlänge von 513 Meter und einem Gesamtgewicht von über 6.000 Tonnen am westlichen Neckarufer Ende 2020 im Rohbau angekommen ist.
Wenn die fertige Stahlbrücke letztlich in endgültiger Position ist, gibt’s die „Brückenhochzeit“. Am Neckarvorland trifft sie auf die Spannbetonbrücke, die ihr von der gegenüberliegenden Seite entgegenkommt.
Der Lückenschluss markiert gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein der umfangreichen Bauarbeiten: Bis voraussichtlich Ende 2022 soll alles fertig sein – der Verkehr kann dann zwischen dem Walldorfer und dem Weinsberger Kreuz auf der A6 als wichtigster Ost-West-Verbindung auf insgesamt sechs Fahrstreifen rollen.
