17.05.2019

BAB A6: Ausschiffen der alten Neckarbrücke

Neckarsulm/Papenburg Die alte Neckarbrücke, die den Neckar und den Neckarkanal auf einer Länge von rund 230 Meter bei Neckarsulm seit 1968 überspannt, wird im Zuge des A6-Ausbaus durch die Bauarbeitsgemeinschaft JOHANN BUNTE – HOCHTIEF abgebrochen.

Hierzu hat sich die Arbeitsgemeinschaft mit dem Unternehmen Max Wild eine Spezialfirma mit ins Boot geholt. Seit Freitag, 17. Mai 2019, wurden die zuvor herausgetrennten Fahrbahnen der alten Neckarbrücke der Autobahn A6 „geleichtert“. Das heißt, sie werden an diesem (17./18. Mai) und dem nächsten Wochenende (24./25. Mai) in einem Spezialverfahren demontiert und mit extra aus Holland angemieteten Pontons auf dem Neckar abtransportiert.

Jedes der vier 700 Tonnen schweren Brückenteile ist bei einer Höhe von 4,50 Meter 120 Meter lang und 16 Meter breit. Die Brückenteile werden beim Ablassen auf die schwimmenden Pontons nicht etwa per Kran abgelassen, sondern über so genannte Litzentechnik bewegt. Das sind hydraulische Apparate, die bis zu 31 Stahlseile ganz fest packen und daran die tonnenschwere Last Zentimeter genau auf die schwimmenden Pontons auf den Neckar ablassen.

Beim Ablassen der Brückenteile um rund 14 Meter ist absolute Maßarbeit erforderlich.

Die Brückenteile müssen genau auf den Ponton platziert werden.

Vor und hinter den Kulissen der Ablassaktion sind rund 30 Spezialisten tätig, damit alles wie geplant funktioniert. Denn nach dem Absenken der alten Neckarbrücke ist es bei einem der größten Brückenabbrüche in Deutschland noch nicht geschafft. „Nach dem Ausschiffen kommen die überdimensionalen Stahlteile zum Containerhafen in Heilbronn. Hier werden sie auf Gießereimaß mit Schneidbrennern auf eine Länge von sechs bis zwölf Meter gekürzt und anschließend im Hochofen eingeschmolzen,“ erläuterte Alexander Herrmann, Geschäftsführer der ViA6West als Auftraggeber der Bauarbeitsgemeinschaft.  

Nach dem 25. Mai wird die alte Neckarbrücke Geschichte sein. Sodann beginnen die Arbeiten für den konventionellen Abbruch der Vorlandbrücke. Dabei werden Baggerscheren und -meißel im Großeinsatz sein, um die mehr als 128.000 Kubikmeter Brücke zu pulverisieren.