12.12.2022

Feierliche Verkehrsfreigabe - BAB A6: Zwischen Wiesloch/Rauenberg und Weinsberg fließt der Verkehr nun sechsspurig

Papenburg/Heilbronn, 08.12.2022. Mit der Vollendung des sechsstreifigen Ausbaus der A6 wird die wichtige Ost-West-­Verbindung an die heutigen Anforderungen angepasst. Das in öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) umgesetzte und von der Autobahn GmbH des Bundes in der Niederlassung Südwest gesteuerte Straßenbauprojekt ist das größte in Baden-Württemberg.

In nur knapp sechs Jahren Bauzeit wurde das Projekt im Rahmen eines „Verfügbarkeitsmodells“ umgesetzt. Dabei ist der private Partner ViA6West - ein Unternehmen von HOCHTIEF, DIF Capital Partners und JOHANN BUNTE - neben dem Ausbau und der Erneuerung der Autobahn auch für deren Betrieb und die Erhaltung über 30 Jahre verantwortlich. Ausbau und Modernisierung sind nun – abgesehen von Restarbeiten – termingerecht abgeschlossen.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Der Ausbau der A6 ist eine Erfolgsgeschichte. Mit der heutigen Verkehrsfreigabe erreichen wir einen wesentlichen Meilenstein im Projekt, den Abschluss der eigentlichen Bauphase: In nur knapp sechs Jahren haben wir in diesem Abschnitt die Autobahn ausgebaut und modernisiert und insbesondere das Nadelöhr Neckartalübergang sehr ansprechend gestaltet. Das ist ein beachtliches Tempo für ein Projekt einer hier bisher nicht gekannten Größenordnung und ein gelungenes Beispiel öffentlich-privater Partnerschaft.“

Der Bund bleibt Eigentümer der Autobahn. Die vom Bund getragenen Projektkosten belaufen sich inklusive der Aufwendungen für die Erhaltung und den Betrieb über 30 Jahre auf insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro. Im Anschluss an die heutige Verkehrsfreigabe erfolgen noch der Rückbau der Baustelle, wie bei Projekten dieser Art üblich sowie weitere Restleistungen.

Als eine der Hauptverkehrsachsen im europäischen Transitverkehr besitzt die A6 eine enorme Bedeutung. Die prognostizierte Verkehrsentwicklung erforderte eine vorausschauende Planung zur Steigerung deren Leistungsfähigkeit. Deshalb ist der jetzt ausgebaute Streckenabschnitt Wiesloch/Rauenberg bis Weinsberg eine wichtige Säule bei der Modernisierung des gesamten deutschen Autobahnnetzes.

Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes: „Die heutige Verkehrsfreigabe macht deutlich, dass es mit dem sechsstreifigen Ausbau der A6 vorangeht. Jetzt steht ein weiterer leistungsfähiger Abschnitt zur Verfügung, der auch zukünftigen Verkehrslasten gewachsen ist. Die Autobahn GmbH plant bereits die nächsten Bauabschnitte in Baden-Württemberg und Bayern, um die A6 an die Anforderungen an eine transeuropäische Ost-West-Achse anzupassen.“

Christine Baur-Fewson, Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes: „Ziel der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest ist es, unsere Infrastruktur leistungsfähiger, sicherer und sauberer zu machen. Das neu ausgebaute Teilstück der A6 mit seinen ingenieurtechnischen Meisterleistungen und modernen Parkflächen ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Gleichzeitig war es uns wichtig, die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten. Mit Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen konnten zusätzlich bebaute Flächen kompensiert werden. Bestehende Lebensräume, insbesondere für geschützte Arten, wurden gesichert oder mit neuen Habitaten aufgewertet.“

Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg: „Der Erfolg des Projekts ist auch der partnerschaftlichen und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Land und der Projektgesellschaft ViA6West zu verdanken. Als diese ab 2017 im Rahmen der ÖPP-Maßnahme Bau und Betrieb der Projektstrecke übernahm, konnte sie auf die wichtige Vorarbeit des Landes aufbauen: Denn Grunderwerb und Baurecht lagen zu großen Teilen bereits vor. Auch bei der baulichen Umsetzung wurde das Konsortium bis zum Übergang an die Autobahn GmbH engmaschig von der Straßenbauverwaltung des Landes unterstützt.“

Simon Dony, Geschäftsführer der ViA6West GmbH & Co. KG: „Mit dem neu ausgebauten Teilstück der A6 stellen wir den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern moderne und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Da wir als privater Partner in dem ÖPP-Projekt nicht nur den Ausbau, sondern auch Planung, Finanzierung sowie Betrieb und Erhaltung verantworten, sorgen wir auch in den nächsten 24 Jahren dafür, dass die Strecke zuverlässig funktioniert. Mein Dank gilt allen, die in den vergangenen Jahren zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben.“

Beim A6-Ausbau wurde Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Das beim Rückbau der Fahrbahn angefallene Fräsgut wurde größtenteils wiederverwendet. Der beim Brückenabbruch gewonnene Stahl und Beton wurden getrennt und wieder dem Stoffkreislauf zugeführt. Eine der größten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Projektes wurde auf der Gemarkung der Gemeinde Offenau umgesetzt. Auf rund 36.000 Quadratmetern wurde ein neuer Lebensraum für Insekten, Vögel, Fische und Amphibien geschaffen. Die naturnahe Auenlandschaft sowie die Aufweitung des Neckars tragen wesentlich dazu bei, den Naturhaushalt zu verbessern.

25,4 km der A6 wurden seit 2017 von zwei auf drei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung unter laufendem Verkehr ausgebaut. Neben dem Ersatzneubau des Neckartalübergangs, mit insgesamt 1,3 Kilometern der längste Autobahnbrückenzug im Bundesland, wurden 81 weitere Bauwerke, darunter Über- und Unterführungen, Durchlässe, Verkehrszeichenbrücken, Lärmschutzwände sowie Regenrückhaltebecken saniert bzw. errichtet.

Diese Baumaßnahmen sind Teil des ÖPP-Projekts „Verfügbarkeitsmodell BAB 6, AS Wiesloch/Rauenberg - AK Weinsberg“. Neben den Ersatzneubauten sieht dies auch die Finanzierung der Baumaßnahmen sowie den Erhalt und Betrieb des insgesamt 47,2 km langen Autobahnabschnitts für einen Zeitraum von 30 Jahren vor. Auftraggeber ist der Bund, vertreten durch die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest. Auftragnehmer ist die hierfür gegründete Projektgesellschaft ViA6West – ein Unternehmen von HOCHTIEF, DIF Capital Partners und JOHANN BUNTE. Sowohl den Ausbau als auch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen führte die Arbeitsgemeinschaft BAUARGE A6 West aus, bestehend aus den Unternehmen HOCHTIEF Infrastructure und JOHANN BUNTE Bauunternehmung.

 

A6 Verkehrsfreigabe
v.l.: Nikolaus Graf von Matuschka, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF; Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr; Christine Baur-Fewson, Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH; Simon Dony, Geschäftsführer ViA6West; Jan Schütz, Mitglied des Vorstands JOHANN BUNTE Bauunternehmung SE & Co. KG